Home
Purple Eat
News
 Newsletter
Info
Sachspenden
Gästebuch
Kontakt

Newsletter
E-Mail-Info über aktuelle
Ereignisse, Neues und Wichtiges
KLICK HIER

Login:
UserName: 
Kennwort:  





« zurück
Dramatische Abschiebung in Wien – Purple Sheep fordert Einhaltung der Menschenwürde  (Archiv) 
Archiviert: 24.12.2012
Der Hintergrund: Zarema Z. reiste vor über 3 Jahren gemeinsam mit ihrer minderjährigen Tochter Marjam und ihrer schwer pflegebedürftigen Mutter über Polen nach Österreich ein.
Das Asylverfahren von Zarema und ihrer vor 2 Wochen 18 Jahre alt gewordenen Tochter ist negativ abgeschlossen, das Verfahren der pflegebedürftigen Mutter noch nicht.


Zarema Z. kümmert sich rund um die Uhr um ihre kranke und nicht allein lebensfähige Mutter im Rollstuhl. Heute früh um 6 Uhr 34 sollte die Familie nun durch die Abschiebung von Zarema und Mariam M. getrennt werden.
Laut Rechtsvertreterin Karin Klaric vom Verein Purple Sheep seien die im Einsatz befindlichen Beamten mit der Situation vor Ort sorgsam und bemüht umgegangen. Dennoch eskalierte die Situation und versuchte Zarema, sich mit einem dramatischen Versuch eines Fenstersprunges, sich vor den Augen der Tochter und Mutter, selbst zu verletzen.
Sowohl die Großmutter als auch Zarema M. wurden vom Notarzt umgehend ins KFJ Spital eingewiesen, Mariam, die vor kurzem ihren 18. Geburtstag feierte und gut integriert ist, sitzt isoliert im PAZ Rossauerlände.
Zur Zeit wird der Gesundheitszustand der untergebrachten Mutter im KFJ überprüft, im Falle einer Abschiebetauglichkeit soll sie mit ihrer Tochter Mariam morgen mittag nach Tschetschenien abgeschoben werden.
„Es ist eine menschenverachtende Situation, denen alle Beteiligten ausgesetzt sind im Moment“ so Karin Klaric, Rechtsvertreterin der Familie und Obfrau des Vereins Purple Sheep. „Sowohl für die Familie als auch für die Einsatzleute waren die zwei Stunden heute früh eine unglaubliche seelische Belastung. Der Fall zeigt deutlich, dass es keinen Platz mehr für Menschenwürde im Fremdenrecht gibt. Man kann und darf Menschen nicht über die Maßen strapazieren. Es gäbe in diesem Fall sicher weniger belastende Lösungen, etwa zuzuwarten, wie das Verfahren der Großmutter ausgeht, statt die Familie vorzeitig auseinander zu reißen!“
Das bis jetzt die Abschiebung der beiden Frauen immer noch nicht gestoppt ist und die 18jährige Mariam ohne Kontakt zu Mutter und Großmutter alleine in der Schubhaft warten muss, ist für die Purple Sheep ein Akt der Grausamkeit. „Das Mädchen hat vor einigen Stunden noch die Mutter mit den Beamten gemeinsam vom Fensterbrett gezogen und sitzt nun ohne jede psychologische Hilfe oder Vertrauensperson in Haft! Sollte die Mutter im Spital bleiben, hat die Fremdenpolizei zugesichert, dass Mariam auch vorerst bleiben kann. Mariam weiß nicht, wie es der Mutter geht.“ so Klaric.
Purple Sheep stellt nicht in Frage, dass wirklich rechtmäßige Entscheidungen vollzogen werden, doch, so Klaric, darf dabei nicht vergessen werden, dass es sich hier um Menschen handelt!
„Irgendwann muss auch die Behörde erkennen, dass es genug ist. Beratende Maßnahmen und abklärende vorurteilsfreie Gespräche mit der Familie im Vorfeld hätten sicher zu einem anderen Ergebnis als zu dieser dramatischen Entwicklung geführt!“, so Klaric. “Es muss nach all den dramatischen Zwischenfällen die Einsicht der Verantwortlichen kommen, wann die Durchführung einer Abschiebung gestoppt werden muss! Mit einer vorurteilsfreien, psycholgisch begleiteten und würdigen Rückkehrberatung, die auf die betroffenen Menschen eingeht, könnten solche für alle – auch für die eingesetzten Polizisten – traumatischen Situationen gelöst werden, statt die Beteiligten zu gefährden. Es handelt sich um Menschen, Familien mit traumatischer Vergangenheit. Bis heute hat die Politik in diesem sensiblen Bereich nichts dazu gelernt!“
Purple Sheep appelliert, die Situation nicht länger überzustrapazieren und Mariam Z. zu ihrer Mutter ins Spital zu lassen, damit sich die Lage vorerst entspannt!

Kurosch Allahyari, 27.11.2012

Thema: k.D.








Info | Newsletter | Impressum | Spenden | Kontakt


© Verein Purple Sheep 2010